Die Nacht legt sich
und hüllt den Moloch ein.
Die Stadt, durch die du
verstört und ziellos wanderst.
Angewidert siehst du sie an,
die Hure an der Straßenecke
und rollst mit den Augen.
Als denke der Herr so klein.
Dein Kleid sitzt ordentlich,
nicht wie die Lumpen
jener obdachlosen Frau.
Als fühle der Herr keinen Schmerz.
Und schnellen Schrittes
umgehst du schaudernd
die zugedröhnten Kids.
Als sehe der Herr nicht das Elend.
Landest endlich wohlbehalten
neben deinem schlafenden Mann,
der den Ehering längst abnahm.
Als sähe der Herr nicht alles.
Erwachst am Morgen,
und fühlst dich überlegen
über jene dunkle Welt.
Als verhöhntest du den Herrn.
©Michael Kalters
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