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Kein Lebewohl!

Jeden Morgen erwachen
mit Leere im Herzen.
Quäle mich aus dem Bett
und frage mich: Wofür?

Wozu das Einerlei
des tristen Alltags leben?
Jeden mühsamen Kampf
als Verlierer beenden?

Am Ende des Tunnels
wartet nur die Nacht.
Sehnt sich danach,
mich zu verschlingen.

Wie ein alter Wolf, 
der nie mehr heult,
schlucke ich, nur um zu leben,
jede Erniedrigung. Dankbar.

Wie die Sonne heute
grausam durch die Fenster sticht.
Mir mitten ins Herz
stößt sie ihren Strahl.

"Du musst aufstehen,
endlich etwas essen!"
Jemandes sorgende Stimme 
berührt mich nicht.

Dringt nicht mehr ein in mich.
Habe es nur satt.
Wenn der Nachtmond 
still die Erde küsst,

am Abend, heute noch,
bin ich so schwarz wie 
das, was ihn umgibt.
Ich sag nicht Lebewohl!

 

©Michael Kalters

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