Düstere Nacht zaubert
bizarre Wesen
mit weißen Umhängen.
Zärtliche Rufe vage und fern.
Mein Geist ist losgelöst,
schwebend und doch
die Sinne scharf wie nie.
Da nahst du dich als Schleier.
Nie gab es diese Chance
- nie für mich -
von solcher Schönheit
beachtet zu werden.
Und jetzt sprühen
deine Blicke zu mir,
hungrig verzehrst du mich.
Und ich zerschmelze.
Drogengleich in dunkler Nacht
umfängt mich deine Gier.
Fängt mich auf und sagt:
Ich will dich!
Bist du Gift oder nur
der Schein meiner Wünsche?
Weiße Wolken in schwarzer Nacht
und ein fremdes Gefühl.
Ich löse mich auf
in deinem weißen Schein.
Im Leuchten deiner Augen
und den bebenden Lippen.
Ich will nicht erwachen!
Will mehr von dieser Droge,
die mich glücklich macht!
Und von deiner Umarmung.
Hand in Hand
und Geist in Geist
und alles vergessend
sind wir eins in Nebel der Nacht.
Endlich traf ich dich.
Oder du mich?
Ist es nicht einerlei
Im Taumel des Jetzt?
Es darf niemals enden
in dieser Nacht der Offenbarung.
Stürbe doch die Sonne
und gäbe es nie den Morgen.
Was du möchtest, will auch ich.
Und was ich mir wünsche
erzählen mir strahlend
deine weißen Augen in der Nacht.
Weiße Nebelküsse atmend in der Schwärze
ahnen wir schon das nahende Ende.
Geben alles, um uns nicht
in der Morgenröte zu verlieren.
Gib mir mehr von dieser Droge,
von der Liebe deiner Seele.
Halt mich fester und hauche
noch mehr geheime Worte.
Beteuere ich dir meine Liebe
betört mich dein Schmeicheln,
und deine Nebelhand dringt ein
und reißt mein Herz an deins.
»Wie ich dich brauche«,
flüsterst du aschfahl.
»Ich begehre dich unendlich«
Ihre Worte lassen mich brennen..
Wer kann verstehen,
was Seelen verbindet?
Wer urteilt über Gefühle?
In dieser Nacht der Unwirklichkeiten.
Da sind deine Augen,
so verloschen und traurig,
weil sie lieben.
Und Liebe ist das Ende.
Da ist mein Herz
voll von gepresster Sehnsucht,
weil es liebt.
Und Liebe ist das Ende.
Das Ende, wenn die Sonne
diese märchenhafte Nacht vertreibt.
Eine Nacht voller weißer Wesen
und bedingungsloser Hingabe.
Düstere Nacht zaubert
bizarre Wesen
mit weißen Umhängen.
Eines davon bist du.
Zu einem anderen wurde ich.
Kann mit dir entfliehen
dem kommenden Tag.
Wir bleiben.
Sag, du liebst mich.
Sag, du begehrst mich.
Sag, dass du meine Hand
für immer halten wirst.
Am Ende dieser Finsternis
verlassen zwei Liebende
als einziges Wesen
die Dunkelheit, die verzaubert.
©Michael Kalters
Inspiriert von: Nights in white satins (The Moody Blues) Helena Cinto Cover
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