Als hätten wir genug davon,
mieden wir die Küsse.
Als gäbe es Unendlichkeit,
verkrochen wir uns.
Als wäre das Feuer erloschen,
erstarb unser Gespräch.
Als wäre alles nur noch
eine Frage des Verstandes.
Als endete ein Epos
mit dem Tod aller Helden.
Keiner von uns hielt ein Schwert,
den andern zu verletzen.
Doch keiner erbarmte sich,
um Gefühle zu zeigen.
Als hielten uns die Schmerzen
nicht mehr am Boden.
Als müsse es so sein,
fratzte uns der Tod ins Gesicht.
Als wär es nicht genug,
diese Blitze im Kopf.
Als käme das Elend zu spät,
ertötete es unsere Lethargie.
Als sähen wir uns zum ersten Mal,
starben wir vor Liebeslust.
Bis wir wie Kletten
uns aneinander hielten,
mit Tränen der Reue
in der Tiefe des Grabes.
©Michael Kalters
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